Freitag, 30. Dezember 2011

Die Technik von Weight for Distance

Hier der zweite Teil der Technik Reihe von David Brown - Weight for Distance.
2009 hat er in Pleasanton einige Athleten beim werfen des schweren 25kg Weights gefilmt und analysiert.


Hier das Video dazu:




Eine Zusammenfassung seiner Analyse:


Der leichtathletische Hammerwurf kommt der Technik des Weight for Distance am nächsten. Das Gewicht muss auf Zug gehalten werden, und aus den Beinen und der Hüfte beschleunigt werden.
Die Möglichkeiten zur Beschleunigung des Gewichts beschränken sich auf die Phasen wo beide Beine Bodenkontakt haben.
Meistens ist das wenn das Gewicht bei 5:00 Uhr ist bis 11:00 Uhr.

Ziel ist es also, möglichst lange Beschleunigungswege zu haben. Dafür muss das Gewicht auf "Zug" sein - dh. eine Spannung von der Schulter bis vor zur Gewichtskugel vorhanden sein.

Das Gewicht muss nach jedem der beiden Umsprünge früh "gefangen" werden. Zischen 4:00 bis 5:00 Uhr.

Ein langer Beschleunigungsweg bedingt ein spätes Umspringen und wieder ein schnelles, tiefes landen auf beiden Beinen. Beim Umsprung darf das Gewicht keine Geschwindigkeit verlieren, Ziel ist es nach jeder Umdrehung das Gewicht weiter beschleunigen zu können - nur so bringen zwei Drehungen den gewünschten Erfolg.
Je kürzer die Flugphasen sind umso besser kann das Gewicht kontrolliert und beschleunigt werden.
Daher möglichst keine Auf- Abwärtsbewegungen sondern tief bleiben.

Beim Abwurf ist es wichtig, dass die Beine so landen, dass die Hüfte nicht gesperrt wird. Sonst verkürzt sich der Beschleunigungsweg beim Abwurf. Etwa eine Fußbreite Versatz zwischen linken und rechten Fuß wären optimal.
Ein Zielen leicht nach links beim Umsprung erleichtert das richtige Laden.

Hier eine Fotoserie des Wurfs von Sean Betz:



Weiter Weg beim Anschwingen - Hüfte arbeitet voraus - beginnt tief unten - Beine bleiben lange am Boden - dann schneller erster Umsprung - Gewicht wird überholt beim Umsprung - tiefes landen, frühes Fangen des Gewichts - beide Beine bleiben bis 3:00 am Boden, dann erst „Sprint“ nach vorne - Gewicht wird nach vorne/oben beschleunigt - beide Beine stehen wieder bei 5:00 - Hüfte hebt Gewicht zum Abwurf

Bei Ryan Vierra sieht man gut, wie er in den entscheidenten Phasen längere Beschleunigungswege geht wie Sean Betz:


Hier der Link zum Orignalartikel von David Brown:
https://www.facebook.com/note.php?note_id=172253495728

Montag, 26. Dezember 2011

Der Cabertoss - Technikbeispiele

Die meisten österreichischen Highlander haben den Cabertoss im Rahmen von Games mit den "AHC-Regeln" gesehen bzw. gelernt.
Dort wird ein leichter Baum im "Skandinavien Style" geworfen - also mit Abwurfbalken auf Weite.
Um hier eine möglichst grosse Weite zu erzielen muss man schnell anlaufen, der leichte Caber verleitet auch zum "Reinspringen" in den Abwurf. Der Abwurf erfolgt relativ spät und dabei wird der Caber auch nach vorne obe
n geschoben - dh. die Arme strecken sich vom Körper weg.

International kommt diese Art des Cabertoss aber so gut wie nicht vor. Und um einen wirklich schweren und langen Caber zu überdrehen ist die oben beschriebene Technik nicht gut geeignet.

Hier zwei Fotoserien die ich aus Videos gemacht habe, wo wirklich "schwere Brocken" gelungen überdreht werden:


Daniel McKim, einer der besten Cabertosser weltweit 2010 in Pleasanton:



Hier wird der bekannt schwere Caber in Breamar 2006 überdreht:




Beide Athleten beschleunigen gut zum Abwurf hin, durch das plötzliche Abbremsen bekommt der Caber ein hohes Drehmoment.
Sie schaffen es aber trotzdem den Caber rechtzeitig abzuwerfen. Beim Verlassen der Hände ist der Caber erst um etwas weniger als 45° gekippt.

Das funktioniert nur, weil sie zum einen nicht in den Abwurf springen sondern steigen. Bei einem schweren Caber würde es nach dem Reinspringen zu lange dauern bis wieder eine Aufwärtsbewegung kommt. Sie steigen auch mit gebeugten Beinen in den Abwurf, in dem Moment wo beide Beine stehen kommt sofort der "Pull" nach oben mit Armen und Beinen. Es gibt keine unnötigen Verzögerungen durch Nachwippen o.ä.

Nur so ist es möglich aus einem hohen Abwurftempo den Caber rechtzeitig abzuwerfen.

Bei Daniel McKim sieht man auch sehr gut wie stark er mit der Hüfte beim Abwurf mitarbeitet und wie er die Arme nach hinten oben zieht, um den Caber noch möglichst viel weiteres Drehmoment mitzugeben.
Ich habe auch eine senkrechte Linie in den Bildern eingezeichnet, wo der Caber landet. Bei beiden Würfen fehlt nicht mehr viel zur aufrechten Position - ein Zeichen, dass der Abwurf gelungen ist.

Hier noch ein Video von Daniel McKim, wo er den Cabertoss und vorallem die richtige Aufnahme erklärt:



Samstag, 24. Dezember 2011

Technik des Hammerwurf

David Brown hat 2009 zwei sehr gute Artikel über die Wurftechniken von Hammerwurf und Weight for Distance verfasst. Hier ist eine deutsche Kurzversion des Hammerwurfartikels mit den wichtigsten Punkten.

Die Screenshots stammen von Gordon Martin, den David Brown in seinem Artikel als gutes Beispiel hervorhebt – aufgenommen 2002 von Ryan Vierra:



Hammerpositionen:

Voraussetzung für weite Würfe ist eine hohe Abwurfgeschwindigkeit, und ein guter Abwurfwinkel:

  • hohe Rotationsgeschwindigkeit durch Anschwünge
  • zusätzliche Beschleunigung der Hammers beim Abwurf, langer Beschleunigungsweg

Voraussetzungen für das Erlangen einer hohen Rotationsgeschwindigkeit bei den Anschwüngen sind:

  • Die Hammerkugel muss einen möglichst weiten Weg gehen (Winkelgeschwindigkeit
  • Die Hammerkugel muss eine natürliche Umlaufbahn bekommen, und darf nicht aus dieser rausgenommen werden

Wie kann das erreicht werden?







  • Arme – Griff – Hammerkugel bilden eine Linie, das gibt eine optimale Kraftübertragung
  • Möglichst die ganze Zeit bleibt diese Spannung aufrecht
  • Die Schultern müssen flexibel und gut aufgewärmt sein
  • Meist ist der Oberkörper zu „steif“ - di e Beine und Hüfte beschleunigen den Hammer, nicht die Arme
  • Die rechte Hand bleibt gestreckt – auf ihr „hängt“ der Hammer. Angezogene Arme bremsen den Hammer
  • Die Spannung wird über die Beine und Hüfte aufgebaut - von den Knien bis zum Hammerkopf spannt sich der Bewegungsradius.
  • Je weiter der Weg des Hammers – umso besser
  • Die Hüfte und Beine arbeiten voraus – sie beschleunigen den Hammer, bauen die Spannung auf
  • Vorschieben der Knie erleichtert die Rückenlage wenn der Hammer oben ist

Um den Hammer nicht in eine unnatürliche Bahn zu zwingen wandert er mit zunehmender Beschleunigung von rechts nach links:

2:00 Uhr..............................1:00 Uhr.....................12:00 Uhr

Der Abwurf: langer Weg, hohe Beschleunigung:

Position 3:00 Uhr







  • Das Gewicht bleibt bis ca. 3:00 Uhr am rechten Fuß
  • Das rechte Fußgelenk und Knie drücken nach unten in Richtung des linken Stemmbein – das muss beim Abwurf gestreckt bleiben
  • Der Hammer wird „Hoch gehoben“ (Abwurfwinkel!) – weiten Weg gehen
  • Die Arme bleiben bis zum Schluß gestreckt, keine Wege abkürzen!

Link zum Originalartikel von David Brown auf Facebook: http://www.facebook.com/note.php?note_id=171230430728