Freitag, 26. März 2010

Highlandgame Saison 2010 in Schottland


Die Wettkampfserie der Scottish Highland Games Association beginnt am 29.Mai in Blackford und endet am 18.September in Invercharron. Ingesamt gibt es 59(!) Games in diesem Zeitraum - und das sind nur jene, welche zur SHGA gehören.
Das dichteste Programm gibt es Ende Juli / Anfang August - wo auch die me
isten Touristen in Schottland sind. Zwischen Samstag den 17.Juli und Sonntag den 25.Juli gibt es zB. 12 Games - bis zu drei an einem Tag.

Bei einigen Games kommen auch Meisterschaften zur Austragung, die wichtigsten Termine sind:
Schottische Heavyweight Championships in Crieff, 22. August
SHGA World
Heavyweight Championships in Loch Lomond, 17. Juli
Britische
Heavyweight Championships in Bridge of Allan, 8. August
SHGA World Caber Championships in Inveraray, 20. Juli

Die größten und bekanntesten Games:
Aboyne Highlandgames, 7. August
The Braemar Gathering, 4. September

Wer an den SHGA Games teilnehmen will muss zunächst einmal eine Lizenz lösen - diese beträgt 20 Pfund für die Saison 2010.
Dafür kann man auch bei allen Games Preisgeld verdienen. Die Summe die über alle Bewerbe ausgeschüttet wird ist beachtlich, in Aboyne sind das zB. 8.500 Pfund, in Braemar 13.000 P
fund.
Bei den Heavy Events kann man in jedem einzelnen Bewerb Preisgeld verdienen.

Das Leistungsniveau ist recht unterschiedlich, die besten Athleten starten natürlich bei jenen Games, wo es das meiste Preisgeld gibt.

Zur Orientierung ein Überblick über die Ergebnisse 2009:

Putting the Light Ball or Stone (7,26kg):
Der englische Kugelstosser Scott Rider war hier der Beste, er gewann mit 18,02m in Crieff mit 17,97m in Loch Lomond. Der ehemalige Kugelstosser und Strongman Sebastian Wenta aus Polen gewann in Alva mit 17,80 Meter.
Die kürzesten Siegerweiten gab es in Lochearnhead mit 12,43m und Atholl mit 12,90m

Putting the Heavy Ball or Stone (9,98kg):
Hier was Sebastian Wenta vorne mit 14,93m in Ballater, Scott Rider kam in Crieff auf 14,77m
Mit 10,18m gab es in Strathardle die kürzeste Siegerweite der Saison.


28lb Weight for Distance (12,5kg):
Der Australische Weltklasse Diskuswerfer Aaron Neighbour war hier eine Klasse für sich, und konnte zahlreiche Siege holen. Seine größte Weite erzielte er in Birnam mit 26,23m.
Der Schotte Craig Sinclair kam in Markinch auf 26,16m.
In Atholl gab es mit 19,43m die schlechteste Siegerleistung - auch noch eine beachtliche Weite.

56lb Weight for Distance (25,4kg):
Dieser Bewerb kommt nur bei etwas mehr wie der Hälfte der Games zur Austragung.
Auch hier war Aaron Neighbour der Stärkste mit 13,20m in Lonach. Der Schotte Bruce Robb gewann in Braemar mit 12,52m.

10,51m in Dufftown war die kürzeste Siegerweite 2009.

Light Hammer (7,26kg):
Craig Sinclair (41,96m in Lonach) und Aaron Neighbour (41,91m in Bridge of Allan) waren die stärksten Athleten 2009.
In Lochearnhead ging der Sieg mit nur 30,71m weg, in Newburgh mit 33,68m.

Heavy Hammer (9,98kg):
Craig Sinclair (35,25m in Cornhill und 34,84m in Birnam) konnte sich hier etwas deutlicher von Aaron Neighbour (33,19m in Argyllshire) absetzen.
In
Lochearnhead gab es mit 26,69m wieder die schwächste Siegerleistung.

Weight over the bar (25,4kg):
4,87m (16'0") war die größte Siegerhöhe die es 2009 bei ein paar Games gab: Sebastian Wenta in Bridge of Allen und Alva sowie Aaron Neighbour in Dornoch.

3,96m (13'0") war die niedrigste Höhe die zu einem Sieg reichte, zB. in Lochcarron, Lochearnhead und St.Andrews.

Tossing the Caber:
Hier wird je bekanntlich nicht auf Weite geworfen. Bei den Regeln steht: "The practice of throwing a light caber for distance is not tossing the caber and should be discontinued."
Richtig - ein Caber muss ordentlich schwer sein - nur die Besten dürfen ihn überdrehen können.
Bruce Robb scheint hier einer der Besten zu sein, denn er gewann in
Braemar, wo es den schwerste Baum und extra Preisgeld gibt wenn man einen sauberen Überschlag schafft.

Wenig überraschend ging die Auszeichnung des Heavyweight Sportsman of the Year 2009
an Aaron Neighbour.
Die Gesamtwertung, die SHGA League ging an Bruce Robb vor Aaron Neighbour und Craig Sinclair.
Den Weltmeister-Titel 2009 gewann ebenfalls Aaron Neighbour, die offenen schottischen Meisterschaften Sebastian Wenta.

Bei der "Light Events League" - wo Sprungbewerbe zur Austragung
kommen wurde 2009 ein alter Bekannter Dritter - der Slovake Marek Anestik. Er arbeitet seit 2006 in Schottland und gewann einige Hoch-, Weit- und Dreisprungbewerbe.
Das Foto zeigt ihn 2001 als er den antiken Fünfkampf in Carnuntum gewann, wo er auch die Punktebestleistung hält.




Freitag, 12. März 2010

Die Stones of Manhood


Sie "Stones of Manhood" haben eine lange Tradition in Schottland. Früher musste ein junger Mann so einen Stein auf eine ca. 1,20 Meter hohe Mauer heben um als erwachsen zu gelten und die Schottenmütze tragen zu dürfen.
Aus diesem Bewerb entstanden die Atlas Stones bei den Strongman Bewerben, und auch bei verschiedenen Highlandgames gibt es spezielle Steine die gehoben werden müssen.

Rund um die Welt gibt einige bekannte Steine, die herumliegen und nur einen Zweck haben - gehoben zu werden. Derjenige der die wohl die meisten hochbrachte ist der "Stonelifter" Steve Jeck aus den USA.

Der Inver Stone liegt in Crathie/Schottland gegenüber dem Inverhotel. Er ist zwar nur 120kg schwer aber durch seine glatte Oberfläche und runde Form sehr schwer zu heben. Es wird erzählt, dass es erst drei Athleten schafften ihn über Kopf zu heben. Als erster schaffte es der Strongman Bill Kazmaier, dann der starke Highlander Hamish Davidson, und zuletzt Francis Brebner. Er hielt auch den Weltrekord im Weight for Distance und war mehrfacher Weltmeister im Caber Toss. Das Bild zeigt seinen erfolgreichen Lift.

Die Dinnie Stones von Deeside sind zwei grosse, schwere Steine (197kg und 154kg) mit Eisenringen dran. Der berühmte Highlander Donald Dinnie trug sie um 1860 über die Brücke von Potarch. Seit dem liegen sie vor dem Potarch Inn Hotel und es gab schon unzählige Versuche sie zu heben oder mit ihnen zu gehen.

In der Schweiz gibt es den Unspunnen Stone . Seit 1805 gibt es in Interlaken (Schweiz) das Unspunnenfest wo ein schwerer Stein über Kopf gehoben werden muss und auf Weite geworfen wird. Das Original von 1805 ging aber verloren. Auch spätere Duplikate wurden immer wieder gestohlen, der aktuelle Rekord mit dem Stein 83,5kg schwern Stein liegt bei 4,11 Meter aus dem Jahr 2004 von Markus Maire. 2005 wurde dieser Stein bei einer Ausstellung aber wieder gestohlen.

Mittwoch, 3. März 2010

Der Muskeldoktor

Prof. Dr. Dietmar Schmidtbleicher ist Leiter des Institut für Sportwissenschaften an der Johann Wolfgang Goehte Universität in Deutschland.

Vorallem in im Kraft- und Schnelligkeitstraining ist er eine anerkannte Größe im Hochleistungssportbereich.
Zunächst fand mein Trainingspartner folgenden Link zu einem Vortrag, den er allerdings hauptsächlich vor Fußballtrainern hielt, wo aber trotzdem immer wieder Beispiele aus der Leichtathletik vorkamen:
http://www.seminar-online.tv/player/?seminar=Krafttraining

Klingt eigentlich alles logisch, einige Fragen blieben trotzdem offen. Also führte Martin ein ausführliches Telefonat mit dem "Muskeldoktor". Die wichtigesten Erkenntnisse daraus die wir für unser Training abgeleitet haben sind:
  • Hypertrophiephasen im Muskeltraining (8-12WH) sind notwendig um eine Steigerung der Maximalkraftentwicklung zu haben
  • Übergang von Hypertrophie zur Maximalkraft als abrupten Wechsel - bringt den größten Effekt -> gleich auf 3WH wechseln
  • Eine längere Phase des Maximal- und Explosivkrafttraining kann erfolgreich bewältigt werden, wenn die Übungen bzw. Bewegungsausführungen variieren.
    Maximalkraftübungen können innerhalb einer Trainingseinheit mit Explosivkraftübungen und Antagonisten trainiert werden. Mindestens 48 Stunden Pause für die jeweilige Muskelgruppe. Besser 2x pro Woche 3x3 Wiederholungen um maximale Kontraktionen bei allen Wiederholungen zu gewährleisten
  • In den Schnellkraftsportarten ist eine steile Kraftanstiegskurve entscheident -> schnelle Bewegungsausführungen, Training muß ausgeruht sein -> wirklich ausgeruht !
    Qualität geht vor Quanität, der Körper kann im müden Zustand nicht zu explosiven Bewegungen gezwungen werden
    Maximale Muskelkontraktionen sind im Krafttraining notwendig. Bewusst langsame Bewegungsausführungen arbeiten gegen Widerstände, statische Belastungen o.ä. bringen da nichts.
  • Im Krafttraining sind volle Bewegungsumfänge wichtig, um Verletzungen vorzubeugen
  • Explosive Kraft und Bewegungsausführungen bekommt man nur, wenn das auch so trainiert wird -> keine Wettkampfbewegungen im müden Zustand - besser weniger Würfe im Training, dafür längere Pausen.
    Mentales Training unterstützt hier die Entwicklung einer guten Technik auch ohne hohe Wurfumfänge.
  • Spezifisches Krafttraining erfolgt beim Wurftraining mit leichteren oder schwereren Wurfgeräten. Schnellkrafttraining mit Hanteln (zB. 60% der Maximalkraft) bringt nichts - das Bewegungsmuster ist zu langsam
  • Mehrfachsprünge o.ä. sind nur bedingt einsetzbar als Explosivkraftübung - die Bewegungsausführung wird mit jedem Sprung langsamer, gleiches gilt für Medizinballwürfe, etc.
  • Die Rumpfkraft ist für die Wurfbewerbe entscheident, ein "steifer" Rumpf sorgt für die optimale Kraftübertragung
Jetzt kommt mal eine Hypertrophiephase im März und dann gehts los mit dem Expolsivkrafttraining - bin schon gespannt ...